Durch die körperliche Verlagerung werden zahlreiche Muskeln im Körper angesprochen, die natürliche Krümmung der Wirbelsäule wird beibehalten. Da der Oberkörper aufrechtgehalten wird, fällt den Kindern das Atmen leichter. Und das führt dazu, dass die Sauerstoffanreicherung im Blut steigt, die Konzentration und die Lernfähigkeit zunehmen.
Auf den ersten Blick scheint die Schaukel lediglich ein Vergnügungsgegenstand zu sein, auf dem Kinder ihre Zeit verbringen können. Aber das Schaukeln im Bewegungsraum bringt jede Menge positive Effekte mit sich.
Schaukeln ist ein Urbedürfnis
Schon, wenn Babys auf die Welt kommen, wissen sie instinktiv, was ihnen guttut, und was für Beruhigung sorgt.
Im Mutterleib wird das Ungeborene auf angenehme Weise im Fruchtwasser hin- und her bewegt. Dieses Bedürfnis bleibt dem Menschen ein Leben lang erhalten. Wenn das Baby weint, wird es von der Mutter in den Arm genommen, und sanft in den Schlaf gewogen.
Dieses Grundbedürfnis geht auch bei Kleinkindern nicht verloren. Selbst Erwachsene haben dieses Bedürfnis in sich.
Das Verlangen nach schaukelnden Bewegungen ist demnach tief in uns verankert. Es ist demnach kein Wunder, dass Schaukeln auch in zahlreichen Therapien immer wieder zum Einsatz kommt. Denn das Schaukeln hat nicht nur bei Kindern eine positive Auswirkung auf Körper, Seele und Geist.
Das löst Schaukeln in Kindern aus
Beim Schaukeln erleben Kinder eine sehr intensive Bewegungserfahrung. Die Sinnesorgane des Kindes werden angeregt. Vor allem das Gleichgewicht wird stimuliert und beim Schaukeln gefordert.
Anders als beim Herumlaufen oder Herumtollen im Bewegungsraum bringt Schaukeln trotz ständiger Bewegung eine Ruhe mit sich, die der kindlichen Entwicklung zuträglich ist.
Neben der Förderung und Stimulierung des Gleichgewichtssinns wird auch der Orientierungssinn auf einem Schaukelpferd entwickelt. Der Effekt wird beim Schaukeln vor allem durch die konträren Bewegungen erzielt. Das Kind schwebt durch die Luft, und dann kommt es plötzlich zu einer Bewegungsumkehr.
Auch im Kindergarten haben Pädagoginnen die positiven Auswirkungen von Schaukeln und Schwingen aufgegriffen. Wenn es die räumlichen Gegebenheiten zulassen, finden sich immer wieder Schaukeln in einem Bewegungsraum, damit die Entwicklung der Kinder gefördert werden kann.
Das Wechselspiel zwischen Schwerelosigkeit und beschleunigtem Fallen bringt den Kindern nicht nur den Kick.
Vor allem der sogenannte Umkehrpunkt stellt eine wichtige Erfahrung dar, und fördert die sinnliche Wahrnehmung auf ganzer Linie. Zusätzlich können Kinder auf der Schaukel oder dem Schaukelpferd auch das Gefühl von Ausgelassenheit und Freiheit erlangen.
Schaukeln unterstützt Grundbedürfnisse von Kindern
Beim Schaukeln erleben Kinder eine Schwerkrafterfahrung. Diese erfolgt durch den Wechsel von Schwerelosigkeit und der Erdschwere. Das kindliche Gehirn hat zudem einen Drang zur neuronalen Vernetzung. Beim Schaukeln können diese Vernetzungen auf spielerische Art und Weise aufgebaut werden. Beim Schaukeln spüren Kinder den Wechsel der Geschwindigkeiten. Es kommt binnen weniger Momente zu Beschleunigung und Verzögerung. Zusätzlich wird beim Schaukeln ein Wohlgefühl geschaffen, das auf Spannung und Entspannung beruht. Diese Effekte können nur beim Herumtollen im Bewegungsraum kaum erzielt werden. Kinder, die den Gleichgewichtssinn ausprägen, bringen eine bessere Motorik und Konzentration mit sich. Es zeigt sich, dass Kinder, die gerne schaukeln auch in der Schule bessere Leistung erbringen. Vor allem beim Rechnen und Lesen zeigen sich Erfolge.
Die positiven Auswirkungen auf das Gehirn
Ja, Schaukeln sollten von Kindern genutzt werden. Auch, wenn Eltern immer wieder das Verletzungsrisiko im Auge haben, sollte dem Nachwuchs der Spaß auf der Schaukel gegönnt werden. Der Grund, weswegen Schaukeln ein kindliches Bedürfnis ist, liegt im Kopf. Durch die schwingende Bewegung wird das Gleichgewichtsorgan einer ständigen Reizung unterzogen - das gefällt ihm. Durch das Schaukeln bewegt sich der Kopf, und das Gleichgewichtsorgan wird in Kraft gesetzt.
Wenn sich Kinder auf der Pferdeschaukel hin- und her bewegen, werden Endorphine ausgeschüttet. Natürlich setzen Kinder dieses Glückshormon auch frei, wenn sie im Bewegungsraum durch die Gegend tollen. Aber beim Schaukeln findet dieser Vorgang unter Beruhigung statt. Endorphine sind der Klassiker der Hormone. Sie bringen jedoch nicht nur Freude mit sich. Diese Hormone sorgen auch dafür, dass das Schmerzempfinden verringert wird. Und der Stress wird zusätzlich reduziert. Kein Wunder, dass Kinder vor allem beim Wiegen in den Armen der Eltern zur Ruhe kommen, oder? Einen ähnlichen Effekt bringen auch das Schaukeln und die Pferdeschaukel mit sich.
Wenn das Schaukeln gleichmäßig vor sich geht, bringt es die größte Wirkung mit sich. Allerdings reagiert das Gleichgewichtsorgan sehr individuell auf den Rhythmus. Manche Kinder brauchen es gemütlich, andere wiederum schwingen wilder - aber auch das ist vollkommen in Ordnung.
Fazit
Kinder schaukeln gerne. Im Kindergarten, im privaten Bereich - Kinder sind kaum von Schaukeln zu trennen. Dies begründet auf einem Urbedürfnis, das in jedem Menschen von Geburt an verankert ist. Die Pferdeschaukel beruhigt, fördert die kindliche Entwicklung. Durch das Schaukeln gibt es einen positiven Effekt auf das Gleichgewicht, die Konzentration steigt, die Lernfähigkeit nimmt zu. Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass das Schaukeln im Kindesalter ein wahrer Allrounder ist, mit dem der ganze Körper belegt wird. Auch die positiven Effekte auf die Psyche der Kinder können sich sehen lassen. Aber nicht nur Kinder dürfen schaukeln - auch bei Erwachsenen kann dieses Gerät Wohlbefinden und Freude auslösen.